Die Niederlande und Deutschland sind als unmittelbare Nachbarn eng miteinander verbunden. Neben dem kulturellen Austausch pflegen beide Länder dabei auch starke Handelsbeziehungen zueinander. Hierzu ein Überblick, wie genau es um das deutsch-niederländische Wirtschaftsverhältnis beschaffen ist.
Die Niederlande zeichnen sich in wirtschaftlicher Hinsicht vor allem durch ihre große Exportstärke aus. Wirtschaftliche Eckpfeiler bilden dabei Handel und Logistik sowie ein ausgeprägter Dienstleistungssektor. Das Land zählt neben China, den USA, Japan und Deutschland so zu den fünf größten Exportnationen, wobei vor allem der Landwirtschaftssektor die international zweitgrößten Absätze verzeichnen kann. Der EU-weit bedeutendste Rotterdamer Hafen befindet sich derzeit in stetigem Wachstum. 2014 wurde hier ein Güterumschlag von rund 440 Mio. Tonnen erzielt, welcher durch das Landerweiterungsprojekt „Maasvlakte 2“ zukünftig noch weiter ausgebaut werden soll. Hinzu kommt der Flughafen Schiphol, welcher im letzten Jahr mit einem Gütertransport von ca. 1,6 Mio. Tonnen aufwartete. Mit dem kaufmännischen Dienstleistungssektor ist hingegen vor allem der Bank-, Versicherungs- und Transportbetriebssektor in den letzten Jahren sehr rasch gewachsen. Die Logistikbranche der Niederlande macht so mittlerweile einen Anteil von 15 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus. Während nach Angaben des Auswärtigen Amts die niederländische Wirtschaft 2013 noch um 0,8 Prozent schrumpfte, werden nach dem stetigen Wachstum 2014 auch für 2015 Besserungstendenzen von rund 1,5 Prozent erwartet.
Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und den Niederlanden sind sehr intensiv. Das Handelsvolumen belief sich im Jahr 2006 auf stolze 134 Milliarden Euro – höhere Handelswerte lassen sich nur zwischen den USA und Kanada finden. Aufgrund der in vielen Punkten übereinstimmenden Wirtschaftsordnung weisen Deutschland und die Niederlande oftmals parallel verlaufende Entwicklungen auf: Der niederländische Gulden war so bereits vor der Einführung des Euro gewissermaßen an die Kursentwicklungen der D-Mark gekoppelt. Während die Niederländer zudem bei der Ausfuhr von Landwirtschafts- sowie Energieprodukten eine weltweit starke Stellung einnehmen, liefern die Deutschen eher industrielle Fabrikate. Zusammen ist so eine sich gegenseitig hervorragend ergänzende Wechselbeziehung entstanden, von der beide Länder profitieren. Der jeweilige Nachbar dient als wichtiges Transitland: Die Niederlande durch Rotterdam, Deutschland durch seine günstigen Landverbindungen nach Süd- und Osteuropa.
Deutschland stellt für die Niederlande den mit Abstand wichtigsten Handelspartner dar. Der bilaterale Handel macht insgesamt rund 20 bis 30 Prozent des niederländischen Bruttosozialproduktes aus. Umgekehrt wird oft davon gesprochen, dass die Niederlande für den deutschen Außenhandel eine weniger bedeutende Rolle einnehmen. Allerdings ist unser Nachbar nach Frankreich noch immer zweitwichtigster Handelspartner. Die Niederlande bestechen nicht nur mit landwirtschaftlichen Gütern, sondern auch durch ihre Innovationen auf dem Gebiet der Energiegewinnung. Neben den beliebten Agrarprodukten werden insbesondere Erdöl, Erdgas und Computer nach Deutschland eingeführt. Circa 40 Prozent der in den Niederlanden verzeichneten Exporte gehen vornehmlich ins benachbarte NRW, was angesichts der geographischen Nähe kaum verwundert. Von den Niederlanden werden hingegen primär Metall- und Chemieerzeugnisse sowie Autos aus Deutschland importiert. Die Tourismusbranche spielt ebenfalls eine wichtige Rolle: Urlauber beider Nationen reisen bekanntlich gerne ins Nachbarland –überraschenderweise sogar teils mehr Niederländer nach Deutschland als umgekehrt.
Deutschland und die Niederlande arbeiten gerne zusammen: Rund 1.500 deutsche Firmen sind in den Niederlanden, vor allem in der Grenzregion und im Bereich der Biotechnologie, angesiedelt. Die Direktinvestitionen von Seiten Deutschlands gingen in den letzten Jahren allerdings vermehrt in die USA, Belgien und Großbritannien. Die Niederländer verzeichnen hingegen ca. 2.000 Firmen in Deutschland und intensivieren ihre Ausgaben in deutsche Tochterunternehmen zunehmend. Aufgrund der hohen Arbeitslosenquote suchen dafür immer mehr Deutsche in den Niederlanden ihr berufliches Glück. Täglich pendeln ca. 25.000 Menschen aus beiden Ländern über die deutsch-niederländische Grenze. Wichtig für diese grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist der deutsch-niederländische Kommunalverband „Euregio“ mit Sitz in der Grenzstadt Gronau. In Form eines freiwilligen Zusammenschlusses arbeiten hier verschiedene Gebietskörperschaften und auch Handelskammern beider Länder zusammen, um z.B. die wirtschaftlichen Entwicklungen im Grenzgebiet sowie die Mobilität für Grenzpendler zu optimieren.
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